Human Machine Interfaces für Waschmaschine, Klimaschrank & Co.

Josef Jaud

10.2.2015

Die Steuerung von Industrie- und Haushaltsgeräten befindet sich gerade im Wandel. Getrieben von den Erwartungen der Nutzer, die sich an iPhone & Co und die damit einhergehende intuitive Bedienung gewöhnt haben, sind auch Hersteller von Industrie- und Haushaltsgeräten unter dem Zugzwang Touch-Displays in ihre Geräte zu verbauen. Das heißt, viele Firmen, die bisher mit der Gestaltung und Entwicklung von Berühroberflächen nichts zu tun hatten, sind plötzlich gefordert ein attraktives und leicht zu bedienendes GUI zu entwickeln.

Dieser Aufgabe stellte wir uns zusammen mit ihrem Partner TARA Systems, Hersteller eines Software-Tools für die Entwicklung von Embedded Graphical User Interfaces, und entwickeln eine Demo-Applikation, die auf der Embedded World 2015 präsentiert wurde. Die Demo umfasst GUIs für drei unterschiedliche Geräte: Eine Waschmaschine, eine industrielle Schneidemaschine und einen Klimaschrank.

Ziel war es, zu demonstrieren, dass attraktive, leicht zu bedienende Benutzeroberflächen, mit charakterstarkem Erscheinungsbild und eleganten, performanten Animationen nicht nur der Unterhaltungselektronik vorbehalten sein müssen.

Die Demo ist für Firefox Browser optimiert.

Vorgehen

Zu Beginn erhoben wir von reellen Nutzern, aber auch bei Herstellern Anforderungen. Auch technische Rahmenbedienungen mussten berücksichtigt werden.

Die Anzeige soll trotz relativ kleiner Display-Größe (7 Zoll) aus größerer Entfernung lesbar sein. Die in unserem Fall verwendeten Displays hatten ein maximale Auflösung von 800×480 Pixel (und weniger) und die maximale Anzahl der Farben war teilweise auf 256 beschränkt.

Die einzelnen Applikationen zeichnen sich durch hohe Usability und intuitive Nutzung aus, da auch im industriellen Umfeld die Bedienung von Maschinen leicht erlernbar sein muss. Dabei zeichnen sie sich durch extrem flachen Hierarchien aus, wobei die animierten Übergänge zwischen Dashboard und Detailansichten den Nutzer führen und gleichzeitig in der Bewegung das Konzept der Benutzeroberfläche illustrieren, indem eine Art physischer Raum simuliert wird. Der Benutzer weiß so immer, wo er sich befindet und wie er wieder in den vorherigen Zustand kommt.

Die Animationen sind subtil und sorgfältig zum Einsatz gebracht, so dass der Benutzer seine Aufmerksamkeit vollkommen auf die zu erledigenden Aufgabe richten kann. Sie orientieren sich an vertrauten Mustern von Smartphone- und Tablet-Apps, sind aber dennoch genau auf die Anwendung optimiert und hauchen der Benutzeroberfläche Lebendigkeit ein, so dass die Bedienung einfach Spaß macht. Sie erzeugen aber auch einen professionellen Eindruck, was beim Benutzer Vertrauen in das zu bedienende Gerät weckt.

Im Design war die Herausforderung einmal die technischen Einschränkungen zu berücksichtigen, was unter anderem die Verwendung großer, gut lesbarer Schriften gebot und andererseits Transparenzen und Verläufe nicht erlaubte.

Dennoch war unser Anspruch, dass neben der Funktionalität auch Charakter und eine optische Anziehungskraft zum Ausdruck kommt, was auch im industriellen Umfeld eine wichtige Differenzierungsmöglichkeit von der Konkurrenz darstellt, wie uns auch das Feedback auf der Messe gezeigt hat.

Ergebnis

Die Demo-Applikation wurde auf der Embedded World 2015 auf insgesamt vier Ständen von Hardware- und Softwareherstellern und Distributoren präsentiert: Emtrion Embedded Systems, Garz&Fricke, Mentor Graphics und Euros Embedded Systems.

Josef Jaud

UX Consultant

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